29 Sep
1. Frauen
HSG-Frauen bieten dem Rostocker FC die Stirn
Am 3. Spieltag der AOK-Verbandsliga machten wir im ersten Heimspiel der Saison beim 1:4 der ersten Mannschaft des Rostocker FC den erwarteten Sieg sehr schwer.
In der nur aus
sechs Teams bestehenden Verbandsliga werden sich während der Saison alle
Mannschaften jeweils dreimal gegenüber stehen. Obwohl wir nach
reiflicher Überlegung für die Saison erneut für das 9er Modell gemeldet haben, können
wir uns von Spiel zu Spiel für das 11er Modell entscheiden. Auf dem Papier war
diese Begegnung ein Beispiel für die großen Unterschiede in
Leistungsvermögen und Erfahrung. So spielten wir in unserem erst dritten Ligaspiel
im 11er Modus gegen eine Mannschaft, die den direkten Wiederaufstieg in die
Regionalliga anstrebt und gegen die wir in drei vorherigen Spielen
gegeneinander noch nie ein Tor geschossen hatten.
Doch nach guter, konzentrierter Trainingsarbeit und mit dem ersten
Saisonsieg im Rücken wollten wir uns auch gegen den Stadtrivalen nicht
verstecken. Wir begannen konzentriert und mit großer taktischer Disziplin.
Bereits nach wenigen Minuten hatten wir die überraschende Chance zur Führung,
als Shahana Hohlweg nach einem Abpraller in der Gästeabwehr plötzlich allein
vor RFC-Torhüterin Tracy Sawallich auftauchte, jedoch überhastet verzog. Es entwickelte
sich ein umkämpftes, körperbetontes Spiel, in dem sich der RFC auch aufgrund
manch technischer Unkonzentriertheiten zunächst schwer tat. Auch Dank der beiden
‚Neuen‘ Franziska Wendt und Josefine Geß (Altbekannte in der Rostocker Frauenfußballlandschaft)
agierten wir mit guter Ballsicherheit und Übersicht, statt wie noch in der letzten
Saison eroberte Bälle überhastet gleich wieder zu verlieren. Carolin Klatt und
Frieda Sanftleben dirigierten ihre Reihen gut und so konnte der RFC nur selten den
Ball über mehrere Stationen laufen lassen. Nach einer Viertelstunde drang Neele
Trepte auf dem linken Flügel bis an die Grundlinie vor und schlug eine platzierte
Flanke in den Strafraum. Henni Schmidts Abwehrversuch unter Bedrängnis einer
RFC-Stümerin landete im Winkel, ohne dass Lisa Dräger im HSG-Tor eingreifen konnte.
Auch nach dem 0:1 hielten wir weiter defensiv dagegen. Allerdings kam der
RFC nun besser ins Spiel und erarbeitete sich einige Torchancen, während wir nur
selten aus der eigenen Hälfte hinaus kamen. Immer wieder konnten auch Amelie
Hanck und Celine Hanto, zwei weitere Neuzugänge, mit ihrer Schnelligkeit brenzlige
Situationen entschärfen. In der 29.
Minute verwandelte Carolin Friese eine der zahlreichen Ecken für den RFC mit einiger
Windunterstützung direkt zur 2:0-Führung. Der RFC drückte weiter und konnte
schließlich in der 37. Minute nach einem Gewühl im Strafraum und mehreren erfolglosen
Abwehrversuchen durch Helke Tippelmann auf 3:0 erhöhen. Mit diesem Spielstand
ging es in die Pause.
Schon zum Ende der ersten Halbzeit traf Schiedrichterin Sophie Kotzian
einige fragwürdige Entscheidungen. Beide Teams kamen sehr entschlossen wieder
auf den Platz und schenkten sich weiterhin nichts. Bei der HSG kam Franziska
Hagemann, ein weiterer Neuzugang, zur zweiten Hälfte für Shahana Hohlweg. Der
RFC wollte hier nichts anbrennen lassen und konnte schon kurz nach der Pause
durch Wiebke Lehmann auf 4:0 erhöhen. Zu Beginn der letzten Saison hätten wir
in dieser Phase nachgelassen und dem Gegner zunehmend mehr Räume überlassen. Statt
dessen spielten wir weiterhin taktisch diszipliniert und zeigten eine geschlossene
Mannschaftsleistung.
Leider trug die Schiedrichterin durch ausbleibende oder für beide
Seiten schwer nachvollziehbare Entscheidungen dazu bei, dass die Stimmung sowoh
auf dem Platz als auch unter den Zuschauern in der zweiten Hälfte deutlich hektischer
wurde. Franziska Hagemann, die viel Ruhe und Übersicht ins Mittelfeld brachte,
erzielte in der 64. Minute mit einem Sonntagsschuss aus der Distanz das
vielumjubelte Anschlußtor, zugleich das erste Saisongegentor des RFC und unser
erstes Tor überhaupt gegen den Lokalrivalen. Theresa Schaak kam für Maggy Otte
und fügte sich gut in das taktische Gefüge ein. Auch wenn wenn wir aus unseren
wenigen Torchancen und Ecken keine weiteren Tore erzielen konnten, kassierten
wir auf der anderen Seite auch keine. Es gab in den letzten 20 Minuten viele
Fouls, die auf beiden Seiten nicht unbedingt geahndet wurden. So waren alle Beteiligten froh über den Schlußpfiff. Für uns endete das Spiel mit dem Wissen, dass
wir dem Favoriten den erwarteten Sieg sehr schwer gemacht hatten.
So stehen wir nach 3 Spieltagen mit 3 Punkten und einem Torverhtnis von
5:9 auf Platz 4 der Tabelle. Nur zur Erinnerung: vor zwei Jahren hatten wir nach
3 Spieltagen ein Torverhältnis von 1:25. Die positive Entwicklung im taktischen
und spielerischen Bereich ist für alle sichtbar. Ein großer Dank für die
zahlreiche Unterstützung am Spielfeldrand geht an alle Zuschauer, insbesondere
aber an die Spielerinnen, die nicht im Kader standen, an diejenigen, die mit
großem Einsatz an der Besetzung der HSG-Minis arbeiten und an unsere erste Männermannschaft,
die auf dem Weg zum eigenen Auswärtsspiel dabei war.
Am 14. Oktober geht es im nächsten Spiel auswärts zum Hagenower SV.
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